DIE FORD-VĂ„TER
ZU GAST IN EINEM FREMDEN LAND

Gerade geht die erste Generation türkischer Gastarbeiter in Deutschland in Pension. Eigentlich wollte sie nur wenige Jahre bleiben, um Geld zu verdienen für ein besseres Leben in der Türkei. Aus wenigen Jahren wurden viele Jahre, aus vielen Jahren der Rest des Lebens. Die Türkei blieb für die Gastarbeiter der ersten Generation immer der Inbegriff alles Schönen, Vertrauten und Lebenswerten. Deutschland war nur zum Arbeiten gedacht. Als Ort, wo man mit seiner Familie notgedrungen sein mußte.

Dass ihre Töchter in diesem „Land des Alltags“ geboren wurden, aufwuchsen und sich mit Deutschland identifizierten, war den Vätern kaum bewusst. Ihr Ziel war lediglich, dass die Töchter in diesem fremden Land nicht auffallen / anecken sollten. Jetzt, wo sie nicht mehr arbeiten, müssen sie sich mit dieser Realität auseinandersetzen.
Genau der richtige Moment für die Töchter, den Vätern Fragen zu stellen.

Die Dokumentation „Die Ford-Väter - Zu Gast in einem fremden Land“ portraitiert drei türkische Gastarbeiter der 1. Generation, Hüseyin, Necati, Abdulbaki, aus der Perspektive ihrer Töchter. Das zentrale Thema ist das Gespaltensein der Töchter, für die es schwer war, nicht in Deutschland ankommen zu dürfen, die aber auf keinen Fall in die Türkei gehen wollten. Das Schweigen, die Sprachlosigkeit der eigenen Väter hat sie in dieses Zwischenreich geführt. MÜNEVVER, ÖZLEM und die Filmautorin ZUHAL sind drei junge, gebildete und selbständige Frauen, die gern in die Disco gehen, aber Kopftuch tragen. Mit ihren Vätern blicken sie zurück in die 60er Jahre, kommen noch einmal in Köln an, begeben sich an die endlosen Fliessbänder der Ford-Werke:  Da stehen sie wieder an den Anfängen der großen Träume und nähern sich von dort aus langsam der traumlosen Gegenwart an. Eine Reise voller Ent-Täuschungen für die Väter, die sich lange vor ihrer Pensionierung in eine Art Totenstarre begeben haben, unfähig, mit der Lebendigkeit ihrer Töchter umzugehen.

Im Film fangen Töchter an, die Väter zu verstehen. Dabei geht es um eine sehr persönliche Auseinandersetzung der Filmemacherin Zuhal - eine der Töchter - mit ihrem Vater. Universeller wird die Erzählung dadurch, dass die Beziehungen ihrer besten Freundinnen zu ihren eigenen Vätern miterzählt wird.

Eine Geschichte voller Sprachlosigkeit, aber auch großer Energie, im Hier und Jetzt leben zu wollen.

Buch & Regie: Achim Scheunert & Zuhal Er
Kamera: Jörg Adams
Ton: Andrä Klaukien, Daniel Hallmann
Schnitt: Marc Schubert
Musik: Thomas Bücker
Sprecher: Dieter Schiffer, Bodo Primus, Sibylle Kuhne, Hans-Gerd Kilbinger
Producer: Rolf Bremenkamp
Produktionsleitung: Uwe Herpich (WDR)
Produzentin: Birgit Schulz
Redaktion: Gudrun Wolter

Eine Bildersturm Filmproduktion im Auftrag des WDR 2011, 45 Min.


Bild 3Bild 1Bild 2Bild 4Bild 5Bild 6Bild 7Bild 8Bild 9Bild 10Bild 11Bild 12Bild 13

Zurück