PAPPNASE UND DAVIDSTERN

Der jüdische Karnvevalsverein KÖLSCHE KIPPA KÖPP

Ein Film von Gerhard Schick

"Soweit wir wissen, sind wir immer noch der einzige aktive jüdische Karnevalsverein weltweit", sagt Volker Scholz-Goldenberg von den Kölschen Kippa Köpp. Die Vereinsgründung des ersten jüdischen Karnevalsvereins in Köln nach Kriegsende hat 2017 einen Presserummel ausgelöst: Karneval und Judentum zusammen zu denken, fällt selbst in Köln nicht leicht - denn die Schatten der NS-Zeit sind immer noch gegenwärtig.

Gerade deshalb verspürten die Kippa Köpp Aaron Knappstein und Volker Scholz-Goldenberg den dringenden Wunsch, sich mit den jüdischen Karnevals-Clubs vor 1933 auseinanderzusetzen. Der "Kleine Kölner Klub", der allererste jüdische Karnevalsverein von 1927 ist eine Legende. Dessen bestens in den offiziellen Karneval integrierte Mitglieder wurden nach Hitlers Machtergreifung vertrieben oder ermordet.

2019 beginnen Aaron und Volker mit einer Spurensuche, und nach intensiver Recherche machen sie tatsächlich Nachfahren jüdischer Karnevalisten ausfindig. Die Familien leben heute in Israel und den USA. Karneval kennen sie nur von Fotos.

Nach einiger Überzeugungsarbeit gelingt es den Kippa Köpp, die Nachfahren zu einem Besuch nach Köln zu bewegen - zum Karneval! Den jecken Frohsinn erleben sie mit der Sessionseröffnung am 11.11.
Nur zwei Tage zuvor, sind sie beim Gedenken an die Novemberpogrome und die Zerstörung der Synagogen dabei.

In Köln geht die Spurensuche weiter, denn die Nachfahren wollen die Wohn- und Geschäftshäuser ihrer Groß- und Urgroßeltern finden. Und so wird für sie ganz plötzlich die eigene Familiengeschichte lebendig - ein Spannungsraum zwischen Trauer, Schmerz und ausgelassener Freude.

Buch & Regie: Gerhard Schick
Schnitt:  Christian Becker
Kamera: Henning Drechsler
Ton: Sebastian Stahl
Grafik: Thomas Schmidl
Mischung: ping tonstudios Gerd Nesgen
Producerin: Monika Mack
Produzentin Birgit Schulz
Redaktionelle Mitarbeit: Renate Werner
Redaktion: Christiane Mausbach

Eine Produktion der Bildersturm Filmproduktion GmbH
im Auftrag des WDR

 

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