Realisierte Filme

SEX UND 68 – TIMES THEY ARE A-CHANGIN

1968 war ein außergewöhnliches Jahr: Überall auf der Welt gab es Aufruhr, Revolten, Umsturzversuche. Eine Welle der Befreiung gegenüber Autoritäten, Verboten, Zwang und Körperfeindlichkeit trieb vom jungen Amerika bis zum alten Europa und zurück. Ein zentrales Element ihrer Sprengkraft: die so genannte "Sexuelle Revolution ".

Sie erfasste die politisierten "68er" - Studenten, die gegen das "Establishment" rebellierten wie auch die gesamte damalige Gesellschaft. Die "Sexwelle" war nicht aufzuhalten und sorgte für Zündstoff in den Familien wie auch auf der Ebene der Gesetzgebung.

Die Ereignisse von "68" fielen nicht vom Himmel. Sie sind zu betrachten vor der Folie der "50er" Jahre: Ob in Frankreich, Deutschland, Italien, Österreich, England, den USA: Überall wurde nach dem Krieg eine sehr konservative Sexualkultur wiederbelebt, gegen die die Jugend schließlich rebellierte. Zugleich hatte die sexuelle Revolte der "68er" Vorläufer und Inspirationen aus subkulturellen Strömungen, die den Weg in die Öffentlichkeit fanden: z.B. die "Existenzialisten" in Frankreich, die "Beatniks" in USA, die "Halbstarken" in Deutschland.

Strahlkraft zeigen die "68er" über die 70er Jahren hinaus: Von heute aus betrachtet gelten sie zwar, mit Blick auf ihre uneingelösten Träume und Verspechen, als Verlierer und Phantasten. Mit Blick auf den Modernierungsschub, auf die folgenden Bewegungen z.B. des Feminismus kann jedoch von einem "erfolgreichen Scheitern" gesprochen werden.

Was dann in den 80er und 90er Jahren geschieht, ist vielleicht noch einschneidender als die 68er "Sexuelle Revolution": Insgesamt scheint eine deutliche Umwertung von Sexualität stattzufinden. Sie verliert ihre hohe symbolische Bedeutung, die sie noch in den 60ern hatte, als erlösende Macht zur persönlichen und gesellschaftlichen Befreiung. Die "Neosexuelle Revolution" mit ihren allgegenwärtigen, permanent ausgesendeten Reizen verändert die Sicht auf Sexualität, auf die Beziehungen der Geschlechter. Teils werden Werte der 50er Jahre zurück gewünscht, als quasi Gegenbewegung zur propagierten Bindungslosigkeit des sexuellen Lebens der " 68er".

In dem Film "Sex + 68" wird blitzlichtartig der jeweilige Zeitgeist vor, während und nach der "sexuellen Revolution 68" beleuchtet. Für " 68 " gilt, wie für jedem Mythos: nachfolgende Generationen sehen ihn immer wieder neu und anders. Protagonisten und Protagonistinnen aus drei Generationen und verschiedenen Ländern erzählen die Geschichte von "SEX und '68 " und wie sie Sexualität - damals wie heute - unterschiedlich erfahren haben und erleben.

Im Auftrag von WDR / ARTE,2008
90 Min. Dokumentation

Ein Film von: Sabine Stadtmueller
Kamera: Dieter Stürmer, Timm Lange, Oliver Vogt
Ton: Axel Schmidt, Ute Haverkämper
Schnitt: Oliver Held
Producerin: Monika Mack
Produzentin: Sabine de Mardt und Birgit Schulz
Redaktion: Andrea Ernst


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